Die Klasse S46 „Claud Hamilton” bezeichnete 2'B-Schnellzuglokomotiven der Great Eastern Railway, die nach deren Vorsitzendem benannt waren. Obwohl James Holden eigentlich für den Entwurf zuständig war, befand er sich zu dieser Zeit außer Landes und übergab die eigentliche Arbeit an Frederick Vernon Russell.
Die 41 S46 aus den Baujahren 1900 bis 1903 wurden alle mit Ölfeuerung gebaut. Das Öl kam als Abfallprodukt aus dem Gaswerk der GER. Weitere Merkmale waren das variable Blasrohr, ein dampfbetriebener Richtungswender und ein Tender mit Schöpfeinrichtung. Zwischen 1903 und 1911 wurden insgesamt 70 D56 „Belpaire Claud” gebaut, die eine Belpaire-Feuerbüchse hatten. Die ersten zehn wurden wieder mit Ölfeuerung gebaut, welche später bei diesen und auch allen S46 wieder gegen eine Kohlefeuerung ersetzt wurde. Die letzten vier D56 wurden bereits mit zwei unterschiedlichen Überhitzern ausgeliefert.
1923 folgten schließlich zehn H88 „Super Claud”, die einen Kessel mit Überhitzer hatten. Sie stammten aus der Feder von Alfred John Hill und wurden direkt von der LNER übernommen. Auch die Vorgängerinnen erhielten den selben Kessel. Die LNER bezeichnete die drei Klassen als D14, D15 und D16. Bereits ab 1911 waren sie vor den schwersten Schnellzügen durch die S69 mit der Achsfolge 2'C ersetzt, welche wiederum auf der Claud basierte. Die Einsätze erfolgten nun zunehmend vor Personen- und Güterzügen. Die Lokomotiven wurden zwischen 1948 und 1960 ausgemustert und ohne Ausnahme verschrottet.